Der Computerwurm ist die wohl heimtückischste Variante unter den Schadprogrammen.
Er kann sich selbstständig reproduzieren, wenn er erst einmal in einen Computer eingedrungen ist und sich von dort aus auch ohne weitere Hilfe von außen weiterverbreiten. Die meisten Wurmarten benötigen aber die Interaktion des Nutzers, um mit der Arbeit beginnen zu können. So muss z. B. ein E-Mail-Anhang geöffnet werden, um das Startsignal zu geben.
Schwachstellen in Betriebssystemen werden kontinuierlich von den Herstellern wie Microsoft, Google usw. erkannt und geschlossen. Würmer könnten tatsächlich weitgehend ausgerottet werden, wenn es da nicht ein Problem gäbe. Wieder einmal ist der Mensch derjenige, der die Überlebensmöglichkeit dieser Bedrohungsart überhaupt erst sicherstellt. Sei es aus Unwissenheit, dass nicht jeder E-Mail-Anhang angeklickt werden darf oder Programme aus unsicheren Quellen heruntergeladen und ausgeführt werden sollten. Hin zu der Tatsache, dass selbst einfache Klicks im Internet und das darauffolgende Warnfenster (ob diese Aktion ausgeführt werden darf) einfach ignoriert werden.
Natürlich sind die Entwickler solcher Würmer extrem einfallsreich und lassen sich immer neue Wege einfallen, wie sie den Wurm so attraktiv gestalten, dass der Fisch auch anbeißt und den Köder im besten Fall sogar verschluckt. Würden alle Internetuser ein wenig mehr aufpassen und lesen, was gerade angeklickt wird, könnten wir uns alle ein wenig sicherer fühlen. Aber auch die Infrastruktur selbst sollte besser geschützt werden. Viele Nutzer lassen Ihre Geräte oft sehr lange unbeobachtet und öffnen Angreifern, die somit direkten persönlichen Zugriff haben, Tür und Tor.
Einen Wurm zu erkennen, ist oft nicht möglich, bis dieser aktiv wird. So kann ein Wurm z. B. durch das Anklicken eines Anhanges einer E-Mail gestartet werden. Er verschickt an alle für ihn erreichbaren E-Mail-Adressen eine weitere Nachricht in der Hoffnung, auch dort einen unvorsichtigen User zu finden, um seinen Weg möglichst weit und störungsfrei fortsetzen zu können. Oft merkt der Verteiler eines solchen Wurms nicht einmal, dass er zum ungewollten Mittäter geworden ist, weil offensichtlich kein sichtbarer Schaden am eigenen System passiert ist. Wenn jetzt auch noch dazu kommt, dass Updates des Betriebssystems oder des Anti-Viren-Programms verschludert wurden, was häufiger vorkommt, als Sie denken, ist die Verbreitung solcher Würmer kaum zu stoppen.
Das Ziel fast jeden Wurms ist, sich möglichst weit zu verbreiten, um möglichst großen Schaden anzurichten. Dazu gehören aber auch gezielte Angriffe auf bestimmte Arten von Computern wie Netzwerkcomputer, Computer von bestimmten Unternehmen oder Einrichtungen. Es gibt Würmer, die sich so lange von Computer zu Computer bewegen, bis ein System erreicht ist, das eine einzigartige Struktur oder bestimmte Wörter beinhaltet, um dort den eigentlichen Virus freizugeben.
Einen wirklichen Schutz vor Würmern gibt es leider nicht. Selbst die besten Virenscanner kommen rasch an Ihre Grenzen, da sich ein Wurm eher wie ein Programm verhält, aber nicht wie ein Virus. Virenscanner müssen auf die heuristische Methode zurückgreifen und durch Beobachtung, genauer gesagt das eigenständige Lernen oder sogar das Erraten setzen, um mögliche Würmer aufspüren zu können. Die beste Variante einer Schutzmaßnahme ist immer noch der Einsatz mehrerer Lösungen zur gleichen Zeit:
➔ Das Betriebssystem immer aktuell halten.
➔ Den Virenscanner regelmäßig kontrollieren, ob dieser einwandfrei arbeitet.
➔ Daten, die von außen (Internet, USB-Sticks, Netzwerken usw.) kommen, immer kritisch betrachten.
➔ Zu guter Letzt die wichtigste Hürde aufrechterhalten. Augen, Ohren und Gehirn.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, fragen Sie einen Fachmann oder am besten gleich den Kölner PC Freunde e. V. um Rat.