Jeden Tag erhalten wir diese und wissen nicht, warum oder woher diese kommen.
Neulich fragte eins unserer Vereinsmitglieder „Ich bekomme jede Woche wenigstens 2 Spam-Mails, wie kann ich die wieder loswerden?“
Unser ehrenamtlich arbeitender Techniker musste leicht schmunzeln und sagte darauf hin „Nur zwei Spam-Mails pro Woche?“ Wie haben Sie es geschafft, eine E-Mail-Adresse, die scheinbar seit vielen Jahren besteht, so spamfrei zu halten?
Spam kann recht einfach erklärt werden.
Eine Spam-Mail ist nichts anderes, als eine unaufgeforderte Werbemail eines Anbieters, der an Ihre E-Mail-Adresse gekommen ist und Ihnen seine Produkte anbieten möchte.
Direkt am Anfang möchten wir darauf hinweisen, niemals auf einen Link innerhalb der Spam-Mail zu klicken oder gar auf eine solche zu antworten. Selbst den vermeintlichen „Abmelde-Button“ sollten Sie auf keinen Fall anklicken, da der Versender der Werbemail somit weiß, dass diese E-Mail-Adresse überhaupt existiert und genutzt wird. Ebenso kann Sie dieser Link auf eine präparierte Webseite führen und somit zu einer schlimmeren Bedrohung werden als eine einfache Werbemail.
Jeden Tag erhalten wir alle (der eine mehr, der andere weniger) Spam-Mails.
Unser Verein war sogar gezwungen, alle E-Mail-Adressen abzuschalten, da wir bis zu 10.000 Spam-Mails pro Tag bekommen haben. Alle Versuche, diese abzustellen, waren selbst für uns ein so großer Aufwand, dass wir letztlich nur noch über geschützte Support-Tickets und Kontaktformulare arbeiten können. E-Mails, die direkt an unsere E-Mail-Adressen gesendet werden, können nicht mehr bearbeitet werden. Die Kommunikation mit unseren Vereinsmitgliedern ist ausschließlich über unsere Vereinswebseite möglich.
Jetzt werden Sie sich sicherlich fragen, warum wir keinen Spamfilter nutzen, den die Mailprovider anbieten?
Die Versender von Spam-Mails sind selbstverständlich nicht dumm und ändern ständig Kleinigkeiten an der Werbemail, sodass ein Filter schnell an seine Grenzen kommt. Davon abgesehen haben Profispammer hunderte, wenn nicht sogar Tausende verschiedene E-Mail-Adressen, über die die Werbemails versendet werden. Die alle in einen Filter einzubauen, ist schlicht nicht möglich. Jemand, der um jeden Preis eine Werbemail an den Mann bringen möchte, wird dies früher oder später auch schaffen.
Holen wir mal etwas weiter aus.
Eigentlich sollten unsere Regierungen für die Eindämmung dieser Werbefluten zuständig sein und IP-Adressen, die Spam verteilen, sperren oder mit hohen Strafen belegen. Dem Bürger wird nahe gelegt, etwas kälter zu duschen, um Energie zu sparen. Andererseits sind die ca. 170 Milliarden Spam-Mails dafür verantwortlich, dass ca. 33 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr verschleudert werden, was dem CO₂-Ausstoß von ca. 3 Millionen Autos gleichkommt.
Eine Privatperson mit einem einfach genutzten E-Mail-Postfach kann sich selbstverständlich die Arbeit machen, den Spamfilter, den der Provider zur Verfügung stellt, zu nutzen oder einen eigenen Filter zu pflegen. Hier hält sich die Arbeit noch in Grenzen.
Eine Firma oder ein Verein, die jeden Tag hunderte Mails erhalten und versenden, müssen hier schon einen deutlich größeren Aufwand betreiben, der viel Geld kosten kann.
Selbstverständlich wollen wir Ihnen auch zu diesem Thema einige wertvolle Tipps an die Hand geben, die Ihnen das Leben im Internet etwas erleichtern (auch wenn sich einige davon kompliziert anhören).
➔ Jeder Internetnutzer sollte wenigstens 3 (oder mehr) E-Mail-Adressen haben:
➔ Die private E-Mail-Adresse:
Diese sollte ausschließlich für die Kommunikation mit Freunden oder vertrauenswürdigen Personen genutzt werden.
➔ Die geschäftliche E-Mail-Adresse:
Sollte für die Kommunikation mit Firmen (Ebay, Amazon o. Ä.) genutzt werden.
➔ Die Wegwurf-E-Mail-Adressen:
Die Wegwurfadresse(n) sind für die Anmeldungen bei Newslettern, Foren oder Webseiten, die keinen wichtigen Hintergrund haben, gedacht.
➔ Im besten Fall sollte sogar für jede Anmeldung bei einem Dienst oder Webseite eine neue E-Mail-Adresse erstellt werden, von der man sich leicht wieder trennen kann, wenn die Seite, auf der Sie sich anmelden, nicht wichtig ist. Hierbei ist es empfehlenswert, eine neue E-Mail-Adresse anzulegen und diese an seine private E-Mail-Adresse weiterleiten zu lassen (sonst würde Ihr E-Mail-Programm zu unübersichtlich werden).
➔ Ein weiterer gut gemeinter Tipp muss lauten: Nutzen Sie nicht Ihren Namen für die Erstellung Ihrer E-Mail-Adresse wie max.mustermann@irgendwas.de, wenn Sie tatsächlich Max Mustermann heißen. Ein Angreifer kann Sie in diesem Fall sogar mit Ihrem echten Namen ansprechen, was die Werbemail sehr viel glaubwürdiger macht und Sie leichter darauf hereinfallen. Nutzen Sie besser einen Nick-Namen oder Ihren Spitznamen (immer mit leichten Abänderungen).
➔ Nutzen Sie keine „Null Acht Fünfzehn Passwörter“. Auch nicht für die Wegwurf-E-Mail-Adressen.
➔ Auch sollten Sie das gleiche Passwort niemals mehrfach (für weitere E-Mail-Adresse) nutzen.
➔ Klicken Sie keinen Link (oder Grafik) innerhalb der Werbemail an (auch nicht den „Abmelden-Button“).
Spam werden wir nie vollständig verhindern oder blockieren können. Mit ein wenig „Menschenverstand“ können wir diese ungewollten Werbenachrichten aber auf ein erträgliches Maß reduzieren.
Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.